Geschlossen
Im Mittelpunkt der Glasentwicklung stand die neue Generation an Presbyopen (Alterssichtigen) mit Ihrem speziellen Bedarf und den daraus resultierenden veränderten Sehanforderungen: Menschen der Generation X sind jung, aktiv und Multimedia-affin. Diese 40 bis 55- Jährigen bringen Karriere, Familie und Ehrenamt unter einen Hut, auch wenn Sie das oft einem erhöhten Zeitdruck aussetzt. Als erste Generation, die mit Computern und anderen digitalen Endgeräten aufgewachsen ist, sind die Sehanforderungen anders als bei bisherigen Presbyopen: Gutes Sehen in kurzen und mittleren Distanzen, zum Beispiel beim schnellen Wechsel zwischen Laptop, Mobiltelefon und Tablet, sowie beim Blick in die Ferne wird immer wichtiger.
Verglichen mit vorherigen Presbyopen-Generationen pflegt die Generation X einen Lebensstiel, der mit neuem Sehbedarf verbunden ist.
Durch die Modernisierung der Gesellschaft geht heute alles schneller, ständig mobil, in unterschiedlichen Nahseh-Abständen.
Viele Dinge sollen gleichzeitig erledigen. Schneller Wechsel zwischen verschiedenen Tätigkeiten.
Im Nahbereich
Im Zwischenbereich
Fähigkeit, mit dem Tempo mitzuhalten - ohne Entschleunigung
Einfach zwischen mehreren Aufgaben wechseln - in einer sich wandelnden und immer schneller getakteten Welt
Bis heute wurde beim Design des Nahbereichs eines Gleitsichtglases eine einzige Ebene für eine einzige Blickrichtung (40 cm bei 36° Blicksenkung) berücksichtigt.
Um auf die neuen Herausforderungen, vor denen die Presbyopen heute stehen, reagieren zu können, wird das Nahsehen in Armlängen-Distanz neu definiert. Der Nahsehbedarf wird in seiner ganzen Vielfalt berücksichtigt: Die unterschiedlichen Nahseh-Abstände entsprechen einer Kugelform zwischen 40 und 70 cm Armlängen-Distanz (Blicksenkung variierend zwischen 22° und 34°).
Das Sehvolumen beschreibt einen kugelförmigen Raum in Armlängen-Distanz.
Es ist ein neu ermitteltes Bezugskriterium, um Presbyopen in den Genuss dynamischen Sehens zu bringen.
Das Sehvolumen ist der Bereich, der zum klaren Sehen in Armlängen-Distanz scharf erkennbar sein muss.
Das Sehvolumen ist unabhängig von der Korrektion des Trägers.
Dank verbesserter Kenntnis von Physiologie und Verhalten, z. B. bei der Nutzung von Geräten, kann ein durchschnittlicher Einzel-Sehbedarf* für verschiedene Aufgaben und soziale Interaktion** in Armlängen-Distanz definiert werden. Das Sehvolumen, das von den Trägern in Armlängen-Distanz benötigt wird, um scharf zu sehen, ist die Summe der Einzel-Sehbedarfe* für verschiedene Sehaufgaben.
*)Der Sehbedarf/das Einzelvolumen für jeden Gegenstand wurde auf Basis eines Durchschnittsvolumens bezogen auf 22 Probanden errechnet.
**) 7 Aufgaben und eine soziale Interaktion wurden bei der Modellierung von Forschung und Entwicklung berücksichtigt.
Der Nahsehbereich zwischen 40 und 70 cm wurde neu gestaltet, sodass der Brillenträger den idealen Durchblickspunkt ohne Suche und unnatürliche Kopfbewegung spontan findet und Objekte in diesem Bereich sofort scharf sieht.
Jedes Nanoptix-Element wurde optimiert, um ein Blickziel in einer bestimmten Blickrichtung zu "managen".
Durch die Kombination von 7 nebeneinanderliegenden Nanoptix-Elementen wird die Abdeckung des Sehvolumens maximiert, d. h. eine Blickrichtung wird für mehrere Blickziele optimiert.
90 %
Hohe Zufriedenheit bei der Sehqualität in allen Entfernungen.
95 %
Zufriedenheit beim Multitasking in Armlängen-Distanz, z. B. Text verschicken bei gleichzeitiger Verwendung eines Tablets.
Verhalten der Brillenträger beim Sehen in der Nähe ist entscheidend für:
bestmögliches Sehen
hohen Haltungskomfort
Sehen in der Nähe führt zu Haltungsveränderungen des ganzen Körpers, zum Beispiel Kopf, Nacken, Ellbogen, Schultern.
Hält Tablet dicht am Körper.
Senkt geringfügig den Blick.
Kaum Blickbewegungen.
Hält Tablet weit vom Körper weg
Senkt den Blick stark
Viele Blickbewegungen
Das Verhalten der Brillenträger beim Sehen in der Nähe ist entscheidend für bestmögliches Sehen und hohen Haltungskomfort. Jeder Mensch zeigt unterschiedliche Verhaltensweisen bei der Ausführung einer Nahseh-Aufgabe. Deshalb ist bei Varilux® X clusive™ zusätzlich die Berücksichtigung des Nahseh-Verhaltens (NVB = near vision behaviour) möglich. Der neue Personalisierungs-Parameter lässt sich einfach mit Visioffice 2 in Kombination mit einer innovativen App ermitteln und gibt Aufschluss über die Haltung (Blicksenkung, Leseabstand und Inset) sowie über das Sehverhalten beim Nahsehen.
Kunden haben das Gefühl, dass die beim Augenoptiker durchgeführten Messungen nicht immer Ihre wirkliche, natürliche Haltung widerspiegeln: Sie sitzen aufrechter, nehmen Zwangshaltungen ein und sind nicht entspannt. Die neue Messung des Nahseh-Verhaltens simuliert eine normale, vertraute Nahseh-Aktivität:
Für die Messung des Nahsehverhaltens kommt ein Tablet mit 8-10 Zoll-Bilschirm zur Einblendung der Pseudo-Aufgabe sowie eine frontale Kamera mit mehr als 1 MP zur Aufzeichnung der Kopfposition zum Einsatz. Der Träger trägt eine Fassung mit einem Clip als Messbezugspunkt. Die Kamera zeichnet die Clip-Position für jede neue Reizposition (blauer Punkt) auf. Das Tablet zeichnet die jeweilige Lage der Reize und über den Clip die Kopfbewegungen des Trägers auf, womit ermöglicht wird, die Blickrichtungen des Probanden während der Pseudo-Leseaufgabe auszuwerten.
Der erste Schritt besteht darin, eine Fernreferenz zu ermitteln, um die Blicksenkung zu errechnen. Alle Winkelwerte werden dann daraus errechnet. Das Muster des Pseudo-Lesevorgangs ist insoweit keine exakte Nachbildung des Verhaltens eines lesenden Auges, da es keine Rückwerts-Sakkaden beinhaltet. Damit soll die Aufgabe so vorhersehbar wie möglich gestaltet werden. Die aufeinanderfolgenden Positionsänderungen des Punktes werden auf dem Bildschirm fortlaufend durch ein Muster aus grauen Punkten dargestellt, um den Probanden bei seinen Blickfixationen zu führen und das nächste Blickziel in hohem Maße vorhersehbar zu machen. Dadurch werden willentliche Sakkaden ermöglicht, die Einfluss auf die Kopfbewegungen haben.
Wie aus den vorstehenden Grafiken ersichtlich ist, besteht eine enge Korrelation zwischen den Daten der realen Lesetätigkeit und der Pseudo-Lesetätigkeit sowohl für den Leseabstand als auch für die Blicksenkung. Selbst wenn eine gewisse Abweichung auftritt, können die Werte der Pseudo-Lesetätigkeit genutzt werden, um die Körperhaltung vorherzusagen, die der Träger in unterschiedlichen Situationen einnehmen würde. Trotz der Tatsache, dass das Sehen des Trägers während des Messvorgangs nicht korrigiert ist, ermöglicht die Pseudo-Leseaufgabe dem Augenoptiker, Rückschlüsse auf das reale Nahsehverhalten zu ziehen, was in der täglichen Praxis von Nutzen sein kann.
Die Messung des Nahseh-Verhaltens (NVB) ist eine Technologie, mit der die Anordnung des Nahbereichs eines Gleitsichtglases an das Verhalten des Trägers während einer Nahseh-Aufgabe individuell angepasst werden kann.
Das NVB-Ergebnis ist ein alphanumerischer Code, der zwei Größen miteinander kombiniert:
NVB-Punkt: Darstellung der Messergebnisse der Nahseh-Reize
NVB-Verhältnis: Darstellung der Messstreuung um den NVB-Punkt in Bezug auf die trägerseitige Reaktion auf die dargebotenen Reize.
Der erste Berechnungsschritt besteht darin, das NVB-Ergebnis zu entschlüsseln. Aufgrund dessen werden NVB-Punkt und NVB-Verhältnis als Eingangsparameter für den Optimierungsschritt ermittelt.
Die Optimierung des NVB-Designs besteht zunächst darin, die physiologischen Eigenschaften des Trägers (z. B. Pupillenabstand, Augendrehpunkt und Korrektion), die Eigenschaften der Fassung (z. B. Form, Größe und Position) sowie die Eigenschaften des künftigen Glases (z. B. Glasvorderfläche, Geometrie und Brechzahl) zu nutzen. Die aus der NVB-Messung im Sehraum entschlüsselten Daten werden ebenfalls berücksichtigt.
Der nächste Schritt besteht darin, den Nahbereich des Glases zu optimieren, und zwar durch Nutzung der realen Strahlverfolgung mit der haltungsspezifischen Komponente des NVB. Dahinter steht der Gedanke, den besten Kompromiss aus den verfügbaren Daten (Fassung, Einschleifparameter, NVB-Messung, Korrektionswerte und Glaseigenschaften) zu erreichen. Dieser Schritt beinhaltet einen speziellen Verarbeitungsschritt, der mit der Fehlsichtigkeit und der prismatischen Ablenkung des Glases zusammenhängt. Als binokulare Optimierung wird dies die finale Anordnung der Nahdurchblickspunkte der Gläser bestimmen.
Der dritte Schritt ist die Optimierung des Progressionsprofils in Bezug auf das NVB-Verhältnis. Ziel ist es, den verfügbaren vertikalen Nahseh-Bereich anzupassen und die Form des Nahbereichs zu gestalten (Wirkungsverlauf und Additionsverteilung). Dadurch kann dem Träger eine dynamische Augenbewegung innerhalb einer größeren Zone ermöglicht werden.
Die NVB-Technologie ist die ideale Ergänzung für Varilux X series™ Gleitsichtgläser, da sie eine auf den Trägerbedarf abgestimmte Personalisierung ermöglichen.
Sie basiert auf einem vollkommen neuen und nutzerfreundlichen Messverfahren, das der Augenoptiker vor Ort zur Anwendung bringen kann. Die NVB-Technologie optimiert die Designberechnung, um dem Träger beim Gebrauch seiner Gleitsichtgläser hohe Zufriedenheit zu vermitteln.
Die Kombination der NVB-Messung mit eyecode – beides gemessen mit Visioffice – bedeutet für den Brillenträger eine bestmögliche, auf den individuellen Bedarf abgestimmte Personalisierung der Varilux Gleitsichtgläser.
PREISINFORMATION | Paar ab |
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Varilux X series: | 946,00 € |
Varilux X series Onlineshop: | 677,00 € |